Lola rennt
Zufall, Schicksaal, Bestimmung? Was kann ich in meinem Leben beeinflussen? Was wäre passiert wenn…?
Diese Fragen beschäftigen mich aufgrund der ständigen Veränderungen und Ortswechsel, die ich in den letzten Jahren durchlebt habe und spiegeln sich in meiner Malerei. Nach der Fertigstellung eines Bildes überlege ich, wie es wohl geworden wäre, wenn ich Details verändert hätte, etwas reduziert, abstrahiert, andere Techniken verwendet hätte. Unzählige Arbeitsschritte ergeben bei kleinsten Veränderungen ein neues Resultat. Besessen von dieser Vorstellung variiere ich das Thema mit dem ich mich beschäftige, bis ich das Gefühl der Sättigung habe und somit die Serie beenden kann.
Seit langer Zeit fasziniert mich ein Film, der meine Arbeits- und Denkweise aufgreift:
„Lola rennt“ ein Film von Tom Tykwer mit Franka Potente und Moritz Bleibtreu aus dem Jahr 1998.
Der Film zeigt drei Abschnitte von jeweils 20 Minuten, die immer gleich beginnen, jedoch nimmt die Story durch kleine zufällige Veränderungen jedes mal einen anderen Lauf und auch ein komplett anderes Ende. Tom Tykwers Werk teilt sich in drei Wetttläufe mit der Zeit auf, in denen zu Beginn die Protagonistin Lola losrennt um zu versuchen das Leben ihres Freundes, der in Schwierigkeiten steckt, zu retten. Jeder Run läuft unterschiedlich ab und führt zu einem anderen Ergebnis. Lola stößt mit verschiedenen Personen zusammen, dadurch verändert sich der Ablauf ihrer Geschichte, sowie auch das Leben derer über die sie zufälligerweise stolpert.
In Anlehnung an die Protagonistin Lola des Films habe ich meiner neuen Ausstellung den Titel „ Lola rennt“ gegeben. In den drei Serien „Lola rennt“, „Movimiento“ und „Andrea multiplicada“ spiegelt sich meine Arbeits- und Denkweise wieder. Basierend auf flüchtigen mit Modell gezeichneten Skizzen entstehen Serien, die aufgrund meiner Interpretation und kleiner Veränderungen jeweils ein anderes Resultat ergeben.
Mein ständiges Überlegen was passiert wäre wenn… kann ich in meiner Malerei ausleben.